Philosophie

Über die Jahre habe ich eine recht umfangreiche Sammlung an historischen Werkstücken zusammengetragen, die alle aus der Hand des Schmieds kommen. Es handelt sich fast ausnahmslos um Werkzeuge, und Messer gehören ohne Frage in diese Kategorie, wenn sie nicht spezifisch für die Vitrine, die Jagd oder einen anderen Spezialzweck gebaut wurden.

Diese alten Werkzeuge faszinieren mich, weil sie mir zeigen, dass Schmiede seit mehr als 3000 Jahren Dinge herstellen können, die den Alltag erheblich erleichtern. Und wenn ich einmal eine 2000 Jahre alte Waffe in den Händen halte, verspüre ich auch eine gewisse Demut, denn solche mit großer Kunstfertigkeit hergestellten Objekte kann unter den damaligen Bedingungen heute kaum noch jemand anfertigen.

Dieser Respekt vor den alten Meistern ist aber für mich auch eine Motivation, ihnen nachzueifern und gutes Material so kompetent zu verarbeiten, dass unter meinem Hammer wieder Werkzeuge entstehen, die man (bei etwas Pflege) viele Jahre lang verwenden und vielleicht sogar vererben kann.

Neben der Funktionalität und Leistungsfähigkeit sind mir die Ergonomie und die Ästhetik wichtige Anliegen. Natürlich lehrt uns die Gesellschaft schon früh, was als schön einzustufen sei, aber wir können uns auch weiterentwickeln und eigene Kriterien entwickeln. Kinder zeigen uns, dass vor dem Verstehen das ‚Begreifen’ kommt, und so vermittelt die Haptik der Messer und Werkzeuge uns Eindrücke, die unseren heute oft zu theoretischen Zugang zur Materie erweitern können.